Etage aufstocken Berlin

Der Platz im eigenen Haus reicht oft nicht mehr aus. Doch ein Anbau ist entweder baurechtlich oder aus Platzgründen nicht möglich, der Neubau eines Hauses viel zu kostenintensiv. Aber auch der Keller ist wenig attraktiv oder wird schon anderweitig genutzt. Daher liebäugeln viele Hausbesitzer mit dem Dach. Doch der Dachausbau ist ebenfalls an Hürden gebunden. Die sind aber oft bei Weitem nicht so heftig wie alle anderen Alternativen. Jedoch hängt der Dachausbau auch von zahlreichen Faktoren ab. Daher mündet das Vorhaben dann schnell in den Plan, eine ganze Etage aufzustocken. Was beim Aufstocken um ein Geschoss zu beachten ist, haben wir nachfolgend aufgeführt.

Das Aufstocken um eine Etage kann völlig unterschiedlich angegangen werden

Das Aufstocken um eine Etage kann ganz unterschiedlich aussehen. Entweder wird das Dach angehoben oder der Dachstuhl entfernt und dann eine weitere Volletage gebaut. Dann kommt auf diese Volletage entweder das alte Dach, das nur angehoben wurde, oder es wird eine völlig neue Dachausführung entworfen. Das kann vom Flachdach über das traditionelle Satteldach bis hin zum modernen Tonnendach aus Metall sein. Das Aufstocken um eine zusätzliche Etage kann ebenfalls unterschiedlich erfolgen. Zunächst einmal muss die Bausubstanz des Bestandsgebäudes intensiv begutachtet werden. Das reicht von Bodenplatte und Kellerfundament bis zu den Fassaden und tragenden Wänden. Daraus berechnet sich das die Statik des Gebäudes. Davon wiederum lässt sich ableiten, welche Optionen zum Aufstocken um eine Etage überhaupt infrage kommen:

– massiv, gemauert
– Holzkonstruktion
– Fertigbauteile

Statik und Bausubstanz haben maßgeblich Einfluss auf die Etagenaufstockung

Unter Umständen steht es Ihnen frei, welche Konstruktion ausgeführt werden soll, wahrscheinlich wird die Etagenaufstockung aber auch von der Statik beeinflusst. Das kann bedeuten, dass nicht unbedingt um ein Vollgeschoss aufgestockt werden kann. Unter Umständen muss es auch ein Dachgeschoss sein – falls das alte Dach zu flach oder anderweitig nicht ausbaufähig war. Die Kosten des Aufstockens um eine Etage steigen und fallen natürlich nach der ausgewählten Bauweise, den verwendeten Materialien und dem zusätzlichen Aufwand beim Aufstocken um eine Etage.

Gleichzeitig sollte unbedingt das optimale Konzept der energetischen Dämmung bedacht werden

Hier ist insbesondere die energetische Dämmung zu nennen. Im Lauf der letzten Jahre hat sich hier sehr viel getan. Das moderne Baukonzept hat nicht mehr mit der Bauweise eines traditionell errichteten Gebäudes zu tun. Vereinfacht gesprochen wurde noch bis ins neue Jahrtausend so gebaut, dass die Gebäudehülle nicht vollständig luftdicht war, um einen Luftaustausch und eine Entfeuchtung zu gewährleisten. Damit entweicht aber auch Wärme, weshalb moderne Häuser mit einer völlig luftdichten Gebäudehülle ausgestattet sind. Das reicht von der weißen Kellerwanne bis hin zum Warmdach (auf Bestandsgebäuden finden sich abgesehen vom Flachdach zumeist Kaltdächer).

Das schließt auch den bestehenden Gebäudeteil und die Haustechnik mit ein

Mit der Aufstockung um eine Etage geht also oft auch eine energetische Komplettsanierung einher, die auch die Gebäudetechnik nicht ausschließt. Denn der Luftaustausch und die Entfeuchtung werden bei modernen Häusern über eine gesteuerte Lüftung geregelt. Die sind mit einer Wärmerückgewinnung gekoppelt, sodass die Energieeffizienz außerordentlich steigt. Wollen Sie also Ihr Haus um eine Etage aufstocken, muss auch die energetische Sanierung berücksichtigt werden. Ob Sie nun aber um einen ausbaufähigen Dachstuhl oder ein Vollgeschoss mit darauf gesetztem Dach aufstocken können, hängt auch noch von ganz anderen Punkten ab. Das Baurecht schränkt sehr viel ein, viele Erweiterungen, die sich Hausbesitzer wünschen, dürfen schlicht nicht umgesetzt werden.

Allerdings müssen Sie beim Aufstocken selbst um nur eine Etage auch das Baurecht zwingend beachten

Da wäre beispielsweise die Höhe eines Hauses. In modernen Bebauungsplänen steht klar nicht nur die absolute Höhe nach dem First eines Gebäudes. Auch die Höhe der Traufe und die Anzahl der Voll- und Teilgeschosse sind oftmals ganz klar geregelt. Dass das schon seit vielen Jahrzehnten so angewandt wird, können Sie übrigens gerade an Berlin sehr schön erkennen.

Schon von mehr als hundert Jahren war die Höhe der Gebäude und die Anzahl der Volletagen begrenzt. So ersannen findige Architekten und Bauherrn ein Flachdach, das aber von der Straßenseite wie ein gewöhnliches Satteldach aussieht. Der Clou an diesem Dach: ist die Anzahl der Vollgeschosse laut Baurecht beschränkt, lassen sich so bis zu zwei Dachetagen einrichten. Diese Dachform hat Schule gemacht und ist heute bundesweit als Berliner Dach bekannt.

Dabei ist das Aufstocken um eine Etage durchaus eine umweltfreundliche und nachhaltige Gebäudeerweiterung

Jedoch ist es gerade in einer Stadt wie Berlin so, dass auch bei den Baubehörden ein Umdenken stattfindet. Anstelle zusätzlich Grün- und Bodenfläche mit einem Neubau zu versiegeln, wird mit dem Aufstocken um eine oder sogar mehrere Etagen bereits umbauter Raum genutzt, die Umwelt wird also so weit geschützt, dass zwar neuer Wohnraum, aber keine neu bebauten Bodenflächen entstehen. Aber auch bei Mietern und Käufern sind diese Wohnungen beliebt, ermöglichen sie doch oftmals gleichzeitig eine tolle Aussicht. Gerade in Großstädten wie Berlin, die ohnehin eine ungebremste Immobiliennachfrage erleben, ist das Aufstocken um eine oder mehrere Etagen ein wirtschaftlich interessanter Weg, Wert und Rendite eines Gebäudes erheblich zu steigern.